Brennschneiden oder Zerspanung : Welches Verfahren eignet sich für Ihr Projekt?

Artikel gepostet am 15/10/2025, in"Innovation & Investition"

Das Autogene Brennschneiden und die Zerspanung sind zwei bewährte Verfahren zur Metallbearbeitung von Werkstücken mit mittlerer bis großer Materialstärke. Dennoch unterscheiden sich ihre Herstellungsprozesse in vielen Punkten.
Wie wählt man also zwischen Brennschneiden und Zerspanung, um Metallteile zu fertigen? Sollte man diese beiden Technologien vergleichen oder kombinieren?

Im Folgenden werfen wir einen Blick auf die Vorteile und Nachteile beider Verfahren, bevor wir sie miteinander vergleichen und ihren industriellen Nutzen bestimmen.

Vorteile und Nachteile des Autogenen Brennschneidens

Das autogene Brennschneiden ist ein thermisches Schneidverfahren, das sich besonders für die Trennung von dickem Stahlblech eignet. Es erfordert eine optimierte Verschachtelung und den Einsatz mehrerer Brenner. Dieses Verfahren ist ideal für die präzise Bearbeitung von Stahlplatten mit einer Dicke von 15 bis 300 mm.

Im Gegensatz dazu werden dünne Bleche, enge Toleranzen oder einfache Zerspanungsarbeiten Gewindeschneiden, Reiben eher mit Laser- oder Plasmaschneiden gefertigt.

Vorteile und Nachteile der Zerspanung

Das Zerspanungsverfahren basiert auf der Materialabtragung und ist die Kunst der hochpräzisen Metallbearbeitung. Dabei formt eine Werkzeugmaschine ein Rohteil zu einer spezifischen Form und Größe.
Die Zerspanung umfasst Prozesse wie Fräsen, Drehen, Bohren, Ansenken, Gewindeschneiden, Plansenken, Gewindefräsen und Oberflächenbearbeitung.

Ein Bearbeitungszentrum ermöglicht die Fertigung verschiedenster Metallteile aus Stahl, Edelstahl, Aluminium oder sogar Kunststoffen.
Da es sich um ein kaltes mechanisches Verfahren handelt, werden keine Wärmezonen erzeugt – die Materialeigenschaften des Metalls bleiben vollständig erhalten.

Obwohl sich auch Serienteile zerspanen lassen, ist die Zerspanung langsamer als das Brennschneiden, da letzteres mehrere Brenner gleichzeitig verwendet. Zudem sind die Werkstückgrößen begrenzt: Bearbeitungszentren akzeptieren Teile bis 3000 mm Länge, Drehzentren bis 500 mm.

Hauptunterschiede zwischen Autogenem Brennschneiden und Zerspanung

Transformationsprozess

Das Brennschneiden ist ein Heißschneidverfahren, bei dem eine Flamme den Stahl schmilzt, während die Zerspanung ein kaltes mechanisches Verfahren ist.
Wenn also Bauteile ohne thermische Verformung gefordert sind, ist die Zerspanung die bessere Wahl.

Verwendbare Materialien

Das autogene Brennschneiden eignet sich ausschließlich für Kohlenstoffstahl.
Nichteisenmetalle wie Edelstahl und Aluminium müssen mit anderen Schneidverfahren bearbeitet werden.
Das Fräsen und Drehen hingegen sind kompatibel mit Stahl, Edelstahl, Aluminium und sogar Kunststoffen.

Schneidprozess

Das Brennschneiden ermöglicht die Bearbeitung von einfachen oder komplexen Konturen bei Metallteilen, einschließlich Bohrungen.
Die Zerspanung hingegen erlaubt umfangreiche Fräs-, Bohr-, Senk-, Gewinde- und Oberflächenarbeiten.
Somit ist das Zerspanungsverfahren vielseitiger in der Formgestaltung, während das Brennschneiden ideal für massive Werkstücke ohne zusätzliche Bearbeitung ist.

Vergleichstabelle dieser beiden Schneideverfahren:

Autogenschneiden Bearbeitung
Prinzip Flamme + Sauerstoffstrahl zum Schmelzen und Ausstoßen des Stahls Schneidwerkzeuge (Fräse, Drehmaschine) zur Bearbeitung des Materials
Werkstoffe Ausschließlich Kohlenstoffstahl Alle Arten von Metallen und Kunststoffen
Dicken 20 bis 300 mm Bearbeitung: Höhe max. 720 mm
Drehen: Ø max. 250 mm
Oberfläche Roh, rau, erfordert oft Entgraten. Sehr gut.
Formen Einfache oder komplexe Konturen 2D, 3D, Gewindebohrungen usw.
Wärmeverformung Vorhanden, großer betroffener Bereich Keine, mechanisches Kaltverfahren
Verwendung Dicke Teile, Rohzuschnitte Fertigteile, Präzisionsteile oder Endbearbeitung

Kombination von Brennschneiden und Zerspanung in der Industrie

Obwohl sich die Herstellung von Metallteilen durch Brennschneiden und Zerspanung in vielen Punkten unterscheidet, sind diese Verfahren komplementär.
Die Kombination von Brennschneiden und Zerspanung ist in der Industrie weit verbreitet, um dicke Werkstücke in Serie mit anschließender präziser Bearbeitung zu fertigen.

Ein Beispiel:
Ein Rohteil wird zunächst per Brennschneiden hergestellt, anschließend durch Zerspanung gebohrt oder gewindegeschnitten.

In vielen Fällen ist es also effizienter, beide Verfahren zu kombinieren, statt sie zu vergleichen.

Wie wählen wir das geeignete Fertigungsverfahren für Ihre Metallteile aus?

Abhängig von Ihrem Projekt, den technischen Anforderungen Ihrer Teile und Ihrem Budget beraten wir Sie über den optimalen Metallbearbeitungsprozess – ob autogenes Brennschneiden oder Zerspanung.

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